Gesundheitsgefahren durch den Eichenprozessionsspinner
Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners können für den Menschen gefährlich sein und verschiedene Krankheitserscheinungen auslösen. Der Eichenprozessionsspinner (EPS) ist in Süd- und Mitteleuropa weit verbreitet. Er tritt in lichten Eichenwäldern, Eichenalleen sowie Einzeleichen in Parkanlagen auf. In Mecklenburg-Vorpommern wird er seit 2007 nachgewiesen, erste Befallsgebiete lagen im Südwesten unseres Bundeslandes (Umkreis von Dömitz). Dieser wärmeliebende Schmetterling breitet sich von Süden nach Norden hin aus. Auch in diesem Jahr wurden Befallsgebiete im Landkreis Ludwigslust-Parchim nachgewiesen.
Eine besondere gesundheitliche Bedeutung für den Menschen haben seine Raupen, die Anfang Mai schlüpfen. Sie häuten sich bis zur Verpuppung mehrfach. Ab der 3. Häutung – etwa Mitte Juni – bilden die Raupen die gefährlichen Brennhaare aus. Diese sind brüchig, innen hohl, mit Widerhaken versehen und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Sie brechen leicht ab und können bis zu 100 m weit mit dem Wind verdriftet werden. Die sich im Unterholz sowie im Bodenbewuchs anreichernden Raupenhaare können bis zu einem Jahr für den Menschen gefährlichen bleiben, Kleidung und Schuhe kontaminieren und Reaktionen auslösen.
Dazu gehören die Raupenhaar-Dermatitis (starker Juckreiz unmittelbar nach Hautkontakt, dem innerhalb von ca. 24 Stunden sichtbare Hautreaktionen folgen), Entzündungen von Augenbindehaut und Auge und Entzündungen der oberen Luftwege.